Wie sich die Zeiten ändern: Spargelläufe damals und heute
Staffelläufe – das waren „früher“ die Highlights des Schwetzinger Spargelfestes Anfang Juni. Wer hätte gedacht, dass schon 1927 die ersten Staffelläufe ausgetragen wurden! Damals wurden 20x100m für Erwachsene und 10x100m für Jugendliche ausgeschrieben. (Kaum ein Verein hätte heute genug Sprinter für eine solche Disziplin.) Die Stadt Schwetzingen stiftete damals ein Silberschild als Wanderpokal. Es duellierten sich in den ersten Jahren vor allem der TV Schwetzingen mit SV Schwetzingen. Doch auch die DJK und die „Oberrealschule“ mischten beim Kampf um den Pokal mit.
In den ersten beiden Jahren wurden die Staffelläufe auf den Straßen vor dem Schloss ausgetragen: Da ging es durch die Planken, Dreikönigstraße, Mannheimer Straße und Bismarckstraße. „Wegen des immer stärker werdenden Verkehrs und wegen der manche Gefahrenmomente in sich bergenden asphaltierten und gepflasterten Straßen“ (so die damalige Zeitung) wurde 1930 beschlossen, die Staffelläufe in den Schlossgarten zu verlegen. Start und Ziel war die Hirschgruppe, die Strecke verlief an den Laubengängen und Zirkelsälen vorbei. Hunderte Zuschauer säumten die Runde.
Die Hauptstaffel wurde dann auf 10x100m reduziert. Die Qualität blieb hoch: 1937 gewann der SV Schwetzingen beispielsweise mit einer Gesamtzeit, die für jeden Einzelläufer 11,9 Sekunden auf 100m bedeuteten.
Für erwachsene Langstreckenläufer gab es Startgelegenheiten über 5000m beziehungsweise für Jugendliche 2000m. Der Ansturm bei den Jugendlichen war beispielsweise 1937 so groß, dass man zwei Starts einrichten musste. Bei den Erwachsenen stellte die Zeitung fest: 5000 Meter für Aktive bestreiten nur „auserlesene Könner“ (nämlich acht Starter). Als Nebenwettbewerb hatten sich 1937 übrigens zehn Jugendmannschaften im Tauziehen gemessen! Die Siegerehrung nahm beim Heimatabend in den Zirkelsälen der Bürgermeister vor.